We Want Sex (Made in Dagenham): Temperamentvoll-sympathische, melodramatische Sozialkomödie: Echt britisch! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Im Jahre 1968 schrieben die weiblichen Mitarbeiter des Ford-Werkes in Dagenham echt britische Gleichberechtigungsgeschichte. Die mutigen Näherinnen unter der Leitung von Rita O’Grady (Sally Hawkins, ”Happy-Go-Lucky”) widersetzten sich sowohl dem US-Autokonzern wie auch den ausschliesslich von Männern geleiteten englischen Gewerkschaften. Mit ihren hartnäckigen Protesten und einem mühevollen Streik erreichten sie letztendlich ein Gesetz durchzubringen, das zur gleichen Bezahlung von Frauen und Männern führte. Dies bedeutete ein Meilenstein, nicht nur für das englische Arbeitsrecht.
Kritik: Dass man eine wahre, nicht lustige Geschichte amüsant verfilmen kann, beweisen die Engländer immer wieder. Wie zum Beispiel “We Want Sex”-Regisseur Nigel Cole, der schon einmal einen ‘Tatsachenbericht’ in dieser Weise erfolgreich umsetzte: “Calender Girls”, biedere Hausfrauen, die mit ‘gewagten’ Nacktfotos einen Kalender für einen guten Zweck produzierten. Historisch verbürgte Ereignisse hat er auch dieses Mal unterhaltsam und gnadenlos optimistisch aufbereitet. Sie werden ‚revolutionär’ und trotzdem herzerwärmend gespielt von einem temperamentvollen, überzeugenden Damenensemble. Obwohl die Handlung ziemlich voraussehbar ist, beeinträchtigt dies in keiner Weise die Wirkung dieses wunderbaren Wohlfühlfilmes.
Fazit: Mit “We Want Sex” hat Regisseur Nigel Cole, der schon mit “Calendar Girl” ähnlich charmant punktete, eine sympathische, melodramatische Komödie realisiert. Trotz ernstem Thema ein perfektes Feel-good-Movie. Mit echt britischem Humor und einer umwerfenden Hauptdarstellerin, der fröhlichen Sally Hawkins.
Inside: Aus welchen Gründen auch immer hierzulande der Titel “We Want Sex” dem Originaltitel “Made in Dagenham” vorgezogen wird; es lockt hoffentlich nicht die falschen Leute ins Kino! Die 187 Näherinnen mit Sally Hawkins als couragierte ‚Leaderin’ kämpfen nämlich nicht für Sex, sondern für ‚Sex Equality’. Der ‚Zufall’ will es, dass bereits eine andere Sally eine ähnliche Rolle spielte und dafür sogar einen ‘Oscar’ gewann: Sally Field als aufmüpfige Gewerkschafterin in “Norma Rae” (1979).
Benny Furth
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