The Ghost Writer: Roman Polanskis gelungener Polit-Thriller -spannend, entlarvend, aktuell! (Trailer und Kritik)
Ein britischer Ghostwriter soll die Memoiren des früheren Premierministers Adam Lang fertig stellen. Die Chance seines Lebens, meint sein Agent. Der Verlag hat Lang eine hohe Millionengage für das Buch zugesagt und die Zeit drängt. Doch das Projekt steht unter einem schlechten Stern. Zuerst erleidet der erste Autor, Langs langjähriger Berater, einen tödlichen Unfall. Dann belagern Demonstranten und die Presse Langs Ferienhaus, wo das Buchmanuskript in einem Safe verschlossen liegt. Inmitten des Tumults macht der Ghostwriter eine Entdeckung, die den smarten Ex-Premier in ein ganz neues Licht rückt. Er stösst auf eine globale Verschwörung und befindet sich plötzlich in höchster Lebensgefahr.
Kritik: „Wir sind sensible Geister", so die Bemerkung des Ghostwriters bei seiner ersten Begegnung mit Ruth (Olivia Williams), der Frau des Premierministers. Der Name ist Programm in Roman Polanskis Adaption des Weltbestsellers „Ghost" von Robert Harris. Ewan McGregor spielt den Ghostwriter, ein bedächtiger, in sich gekehrter Schreiber. Er, der namenlose Verfasser der Memoiren eines namhaften Zeitgenossen lässt trotz zahlreicher Einschüchterungen nicht locker. Sein Vorgänger ist auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen , nicht ohne des Rätsels Lösung auf Papier zu hinterlassen. Polanskis „Ghost", das ist als imitiere die Kunst das Leben: da agiert der smarte, aber korrupte Ex-Premier Lang (überzeugend gespielt von Pierce Brosnan), dessen politische Aktivitäten und Verstrickungen an Ex-Premier Toni Blair erinnern. Und dessen Rückzug in ein abgelegenes Haus kann quasi als Prophezeiung der späteren Flucht von Polanski in sein Gstaader Chalet interpretiert werden. Geschliffene Dialoge („Der Roman ist das Drehbuch", Zitat von Polanski), subtiler Spannungsaufbau und überzeugende Darsteller machen „The Ghostwriter" zu einem Thriller der Extra-Klasse.
Fazit: Polanskis aktueller Film beweist von neuem, dass permanente Spannung ganz ohne Action-Elemente erzeugt werden kann. „The Ghostwriter" - weder geisterhaft noch flüchtig, sondern ein eindrückliches Werk mit Substanz.
Isabella Fischer |