Edge of Darkness: Actionthriller! Mel Gibson ist zurück: knallhart, unerbittlich, rachsüchtig (Trailer und Kritik)
Thomas Craven (Mel Gibson) ist ein altgedienter Inspektor der Mordkommission des Boston Police Departement. Als sein einziges Kind, die 24-jährige Emma (Bojana Novakovic) vor seinen Augen ermordet wird, ist die Polizei überzeugt, dass der Witwer das eigentliche Ziel war. Überwältigt vor Trauer aber umso verbissener versucht Craven, das Verbrechen aufzuklären. Schon bald stellt er fest, dass seine Tochter ein Leben führte, von dem er nichts wusste. Bei seinen Recherchen stösst er auf eine Parallelwelt aus Korruption, Erpressung und Mord. Cravens verzweifelte Suche nach Antworten wird zunehmend zu einer Odyssee eines Mannes, der nichts zu verlieren hat - und der sich von Nichts und Niemandem aufhalten lässt...
Mel Gibson ist zurück. Nach acht Jahren Leinwand-Abstinenz gerät er unter dem Action-erprobten Regisseur Martin Campbell („Casino Royale", „GoldenEye") in eine gefährliche Verstrickung zwischen Atomkonzern und Regierung. Als Vorbild diente die äusserst erfolgreiche gleichnamige britische Miniserie zu Beginn der Achtziger Jahre. Gibson alias Craven verfolgt nur ein Ziel: den Tod seiner Tochter zu rächen. Selbstjustiz nennt sich das, in der Fachsprache auch als ‚Vigilantismus' bezeichnet. Ganz in der Tradition des wohl bekanntesten Kino-Vigilanten „Dirty Harry" (Clint Eastwood) nimmt Craven das Gesetz in seine eigenen Hände. Ein geglücktes Comeback von Mel Gibson, dem Verzweiflung, Bitterkeit und Entschlossenheit nuanciert ins Gesicht geschrieben steht. Eine gelungene, stimmige Inszenierung des Neuseeländers Campbell, dessen Action-Ästhetik unübersehbare ‚Bondsche' Züge aufweist. Die aber auch hartgesottenen Thriller-Fans einiges abverlangen dürfte.
Fazit: Ein packendes und realistisches Thrillerdrama, dessen Gewalteruptionen stellenweise überaus heftig ausfallen, aber keineswegs als dumpf zu bezeichnen sind. Zudem abgefedert durch (stilistisch) ungewöhnliche, nahezu lyrische Rückblenden in die Kindheit von Cravens Tochter. „Edge of Darkness" ist kein Film für schreckhafte Gemüter, aber erstklassige Unterhaltung für Liebhaber von Thrillern und Action-Dramen.
Isabella Fischer |