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Mine Vaganti | Männer al dente

 

Mine Vaganti: Pasta, Padrone e Passione. Warmherzige Komödie all'italianita (Trailer und Filmkritik)

 

Ein Geständnis machen ist wie Pasta kochen, man muss nur den richtigen Zeitpunkt beachten. Tommaso (Riccardo Scamarcio), der jüngste Sohn der Familie Cantone, will sich nicht länger verstecken. Anlässlich eines Festessens, bei dem die Zukunft der familiären Pasta-Fabrik geklärt werden soll, will er allen Anwesenden reinen Wein einschenken. Es ist an der Zeit, dass seine Familie erfährt, dass er Literatur statt, wie vom Vater gewünscht, Ökonomie studiert. Und dass er Schriftsteller werden will. Doch das ist nur der Gipfel des Eisbergs. Als Tommaso die Stimme erhebt, fällt ihm sein grosser Bruder ins Wort.

 

Kritik: Ein cholerischer Macho, der Trost findet in den Armen seiner Geliebten, die resignierte Ehefrau, die versucht, alles zu vertuschen, um ihr Ansehen in der Stadt nicht zu beschädigen, eine nymphomanisch veranlagte Tante, zwei schwule Söhne - was für eine Familie! Und was für reizvolle Charaktere, um eine Geschichte der besonderen Art erzählen zu können. Dass er das kann, hat der in Rom lebende türkische Regisseur Ferzan Ozpetek („Il Bagno Turco") bereits mit seinen bisherigen Filmen bewiesen. Immer drehen sich seine Themen um Homosexualität, Identität, Toleranz. Auch wenn der (unglücklich gewählte) deutsche Titel „Männer al dente" dieser Komödie eine schwülstig-frivole Note verleihen mag, so überzeugt „Mine Vaganti" durch viel Fingerspitzengefühl für Situationskomik, belastete Familienbeziehungen und die Schaffung authentischer Filmfiguren. Allen voran der wohl angesagteste italienische Schauspieler Scamarcio (Karrierestart 2007 in Costa-Gavras „Eden à L'Ouest"), der übrigens mit der Schauspielerin Valeria Golino liiert ist. Einziger Schwachpunkt dieser ironisch-witzigen Familien-Komödie: mit dem Besuch von Tommasos schwulen Freunden entgleitet Ozpetek die Geschichte für eine Sequenz. Und auf die Homo-Badehosen-Gesangsnummer hätte er verzichten sollen. Die einzige Stelle im Film, die eine schwülstig-frivole Note enthält.

Fazit: Ein warmherziger Film über die Leichtigkeit des Glücklichseins und über den Mut, zu seinen Wünschen zu stehen. Eine unverkrampfte Komödie über Familienbande und Homosexualität, wohltuend ‚unschlüpfrig' und mit einem überaus stimmigen Soundtrack.

Inside: Für Movie-Location Fans: „Mine Vaganti" wurde in Lecce, Apulien gedreht.

Isabella Fischer

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Mine Vaganti (Männer al Dente) / Komödie / Italien 2010 / Regie: Ferzan Ozpetek / mit Riccardo Scamarcio, Nicole Grimaudo, Alessandro Preziosi u.a. / Verleih: Frenetic Films AG / 116 Minuten / Kinostart: 26. August 2010

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