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A Single Man

 

A Single Man: Paraderolle für Colin Firth, einfühlsam und Oscar-verdächtig! (Trailer und Kritik)

 

Ein Tag im Jahre 1962; es soll der Letzte sein im Leben von George Falconer (Colin Firth). Alles spricht von Eskalation der Kubakrise, doch für George ist Politik und die direkte Umwelt unbedeutend geworden. Er will seinem Leben an diesem Tag ein Ende setzen: er hält die Trauer um seinen tödlich verunfallten Lebenspartner Jim (Matthew Goode), mit welchem er 16 Jahre zusammen war, nicht mehr aus. George, korrekter Brite und Literaturprofessor an einer kalifornischen Universität, lebt noch in einer Gesellschaft, die homoerotische Beziehungen ablehnt. So hat er sich angewöhnt, Emotionen gekonnt zu verbergen. Auch sein Todestag soll den Anschein erwecken, völlig ‚normal' abzulaufen. Just an diesem Tag wird George aber auch bewusst, wie sehr sich seine Umgebung bemüht, ihm einen Weg in eine Zukunft ohne Jim aufzuzeigen. Da ist einerseits Charly (Julianne Moore) - selbst vereinsamt - die meint, aus George einen Ehemann machen zu können, und andererseits der attraktive Student Kenny (Nicholas Hoult).

 

Kritik: Tom Ford ist in allem, was er tut, ein Perfektionist. Diese Perfektion zeichnet auch „A Single Man" aus, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Christopher Isherwood. Sei es Georges Massanzug, das Rosenholz-Dashboard seines Aston Martin oder Charlies elegante Abendrobe: Der Regisseur ist Modedesigner geblieben. Das sind jedoch nur Äusserlichkeiten, denn der Film besticht vielmehr durch die intensive und perfekt inszenierte Auseinandersetzung mit der ‚verbotenen' Freundschaft zwischen George und Jim, die trotz eines abweisenden Umfeldes viele Jahre Bestand hatte. Da Georges Trauer nach Jims Unfalltod von der Gesellschaft aber negiert wird - weil nicht ist, was nicht sein darf - kann und will er auch keinen Anschluss mehr ans Leben finden. Subtil schildert Ford diesen inneren Kampf eines Einsamen, hervorragend interpretiert von seinem Hauptdarsteller Colin Firth.

 

Fazit: Trotz einiger kleiner Formfehler - wettgemacht durch einen hervorragenden Hauptdarsteller - ein beeindruckender Film. Ein Drama, das durch seine verhaltene Emotionalität besticht.

 

Juliana Schwager-Jebbink

 

A Single Man / Liebesdrama / Regie: Tom Ford / USA 2009 / mit Colin Firth, Julianne Moore, Matthew Goode, Nicholas Hoult u.a. / Verleih: Ascot Elite / 99 Minuten / Kinostart: 11. Februar 2010

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