A Royal Affair: Gepflegt aufwändig inszeniertes, spannendes und überragend gespieltes dänisches Kostümdrama! (Trailer und Filmkritik)

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Inhalt: Johann Friedrich Struensee (Mads Mikkelsen), seines Zeichens Arzt der Armen, begleitet 1768 seinen Herrscher Christian VII. (Mikkel Folsgaard) auf dessen Europareise. Dabei gewinnt er das Vertrauen des psychisch labilen Königs. Dieser ernennt Struensee überraschend zu seinem Leibarzt. Letzterer lässt es nicht nur auf ärztliche Dienste bewenden. Gemeinsam mit der schönen Königin Caroline Mathilde (Alicia Vikander), die sich unsterblich in den gutaussehenden Arzt verliebt, beginnt Struensee zunehmend die Staatsgeschäfte zu übernehmen. Den revolutionären Ideen der europäischen Aufklärung verpflichtet, setzt er Presse- und Meinungsfreiheit durch. Auch schafft er Folter und Leibeigenschaft ab, reformiert das dänische Schulwesen und beschneidet die Privilegien des Adels. Um Besitz und Macht fürchtend, schaut der Adel aber diesem 'schändlichen' Treiben nicht untätig zu. Sie bringen den mutigen und forschen Reformer vor Gericht ...

Kritik: Dass das ausgezeichnete Drehbuch auch zum Teil vom ‚Aussenseiter’ Lars von Trier stammt, merkt man dem Film nicht an. Und das ist gut so. Regisseur Nikolaj Arcel und Rasmus Heisterberg haben nämlich einen Film inszeniert, der so gar nicht nach den üblichen Werken Triers aussieht. Denn die aufwändige, detaillierte Interpretation und Deutung der historischen Ereignisse sind linear, wunderbar ausgestattet und bildgewaltig in Szene gesetzt. In diesem spannenden, ‚politischen‘ Thriller, sind es vor allem auch die Schauspieler, die im Macht- und Liebesdreieckspiel zur Hochform auflaufen. Hundertachtundzwanzig Minuten fast ohne Langeweile!

Fazit: Eine schauspielerisch wunderbar emotional und historisch stimmig inszenierte Begebenheit der europäischen Geschichte, spannend und äusserst gelungen!

Inside: „A Royal Affair“, der dänische Originaltitel lautet „En kongeling affere“, basiert auf einem der einschneidendsten Ereignisse in der europäischen Geschichte. Die romantische Tragödie wurde schon oft in Buchform verfasst. Zuletzt in „Der Besuch des Leibarztes“ von Per Olov Enqvis. An den letzten Internationalen Filmfestspielen von Berlin wurden sowohl Mikkel Folsgaard als bester Schauspieler wie auch das Drehbuch mit dem ‚Silbernen Bären‘ ausgezeichnet.

Benny Furth