Tuesday, After Christmas: Liebe, Verantwortung und Entscheidung: ein Dreiecksdrama, subtil realitätsnah inszeniert (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Raluca (Maria Popistasu) und Paul (Mimi Branescu) haben eine sehr gute Zeit miteinander. Sie küssen sich innig, lachen ausgelassen zusammen und necken sich gegenseitig. Sie benehmen sich wie frisch Verliebte. Aber – Paul ist seit zehn Jahren mit Adriana (Mirela Oprisor) verheiratet und Vater einer Tochter. Racula ist seine Geliebte. Paul wechselt in seinem Alltag mit scheinbarer Leichtigkeit zwischen Affäre und Familie. Und ist dabei glücklich. Doch als sich Raluca und Adriana zufällig begegnen, wird ihm klar, dass er sich für eine der beiden Frauen entscheiden muss. Noch vor Weihnachten ...
Kritik: Ein Dreiecks-Alltagsdrama, das in der rumänischen Mittelschicht angesiedelt ist. Dergleichen hat man schon viele Male im Kino gesehen. Aber so eindrücklich und derart präzise beobachtet wohl noch nie. Auch wenn man die Sprache nicht versteht – die Mimik der Beteiligten ist aussergewöhnlich und allgemeinverständlich. “Tuesday After Christmas” reiht sich nahtlos in die Reihe der rumänischen ‘Nouvelle Vague’ ein, wie vor kurzem der ebenfalls ungewöhnliche Film „Police, Adjectiv”.
Fazit: “Tuesday After Christmas” lebt vor allem von der genau beobachteten, intimen Atmosphäre, den lebensnahen Dialogen und der grandiosen Schauspielkunst der drei Hauptprotagonisten. Die Handlung des Films, eine nicht ungewöhnliche Dreierkonstellation, beeindruckt durch ihre Konsequenz, die voraussehbar nur zu einer schmerzhaften Entscheidung führen kann. Der Regisseur bleibt neutral und hat das Drama totzdem bewegend in Szene gesetzt. Das macht “Tuesday After Christmas” zu einem sehr speziellen Film.
Inside: Radu Muntean ist der Regisseur und Drehbuchautor von “Tuesday After Christmas”. Geboren 1971 in Bukarest, schloss er 1994 in der dortigen Theater- und Filmakademie ab, wo er Regiekurse belegte und drei Kurzfilme realisierte. Zwischen 1996 und 2010 realisierte er mehr als 300 Videoclips und Werbespots. Im Jahre 2002 dann sein Spielfilmdebüt mit “Furia”.
Benny Furth
|