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La tête en friche | Das Labyrinth der Wörter

 

La tête en friche: Sentimentale, beschauliche Comédie, von einem guten Hauptdarsteller-Paar getragen (Trailer und Filmkritik)


Inhalt: Germain (Gérard Depardieu, “Mammuth”) stand bisher nicht auf der Sonnenseite des Lebens. Von der alleinerziehenden Mutter (Claire Maurier) ziemlich vernachlässigt und in der Schule kläglich gescheitert, haust er nun in einem alten Wohnwagen. Mit Gelegenheitsjobs und Gemüse, das er selber züchtet, schlägt er sich mehr schlecht als recht durch. Sein Interesse gilt aber vor allem den Tauben im Park. Dort trifft er eines Tages die zierliche alte Dame Margueritte (Gisèle Casadesus, ”Palais Royal”), die seine Faszination für die Tauben teilt. Das ungleiche Paar freundet sich an, und bald fängt Margueritte an, Germain aus einem Roman vorzulesen. Für Germain öffnet sich plötzlich eine völlig neue Welt. Nach kurzer Zeit erfährt er, dass Margueritte seine Hilfe braucht - und er muss ihr zuliebe über seinen Schatten springen ...

Kritik : “La tête en friche” ist der zwölfte Kinofilm von Jean Becker (“Dialogue avec mon jardinier”), dem Sohn von Meisterregisseur Jacques Becker. Was als eine mit feinem Witz durchzogene Comédie beginnt, entwickelt sich leider zu einer hart an die Grenze des Kitsches gehende Dramédie. So gesehen ist die Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Marie-Sabine Rogers nicht hundertprozentig gelungen. Aber die einnehmende Darstellung des ungleichen Paares – der zweiundsechzigjährige Gérard Depardieu und die siebenundneunzigjährige Gisèle Casadesus – entschädigt für das manchmal ziemlich löcherige Drehbuch.   

Fazit: “La tête en friche” ist echt rührend, stellenweise aber etwas zu herzbewegend. Die Histoire des einfältigen Fast-Analphabeten kippt leider gegen den Schluss hin arg ins Rührselige. Eine gut gemeinte, sentimentale Comédie, bei der es aber sehr wenig zu lachen gibt. Das altersmässig ‚reife’ Kinopublikum dürfte als Zielgruppe dieses trotzdem doch recht netten, französischen Filmes in Frage kommen.

Inside: “Dieser Germain, das hätte ich sein können“, so charakterisierte Gérard Depardieu seine Rolle in “La tête en friche” nach Abschluss der Dreharbeiten. Depardieu, mit vollem Namen Gérard Xavier Marcel Depardieu, geboren 1948, hat bisher in seiner Karriere über 250 Film- und Fernsehrollen interpretiert und ist mit unzähligen Preisen ausgezeichnet worden. Sein erster Auftritt auf der grossen Leinwand war 1973 mit “Valseuses” von Bertrand Blier. Er betreibt mehrere Weingüter, besitzt zwei Restaurants und hat ein erfolgreiches Kochbuch geschrieben.


Benny Furth

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La tête en friche (Das Labyrinth der Wörter) / Tragikomödie / Regie: Jean Becker / Frankreich 2010 / mit: Gérard Depardieu, Gisèle Casadesus, Claire Maurier, François-Xavier Demaison u.a. / Verleih: JMH Distributions SA / 82 Minuten / Kinostart 21. April 2011

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