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Rosie: Einfühlsames Mutter-Sohn-Drama. Schweizerfilm von seiner besten Seite (Trailer und Filmkritik) Inhalt: Lorenz Meran (Fabian Krüger), ein erfolgreicher schwuler Schriftsteller in akuter Schaffenskrise, muss von Berlin in die Ostschweiz zurückkehren, weil seine Mutter Rosie (Sibylle Brunner) nach einem Sturz im Spital liegt. Als er sich dort mit der Tatsache konfrontiert sieht, dass die lebenshungrige Rosie sowohl fremde Hilfe als auch das Altersheim ablehnt, sitzt er vorerst einmal im heimatlichen Kaff fest. In den Wirren von Rosies Kampf gegen Bevormundung und den Verlust der eigenen Würde, von Familienzwist und von alten Geheimnissen entgeht Lorenz beinahe, dass die Liebe an seine Tür klopft. Kritik: Die Geschichte der Rosie, die der Titel suggeriert, ist das Porträt einer älteren Frau, die alle Facetten einer solchen durchspielt und von Sibylle Brunner („Kinder der Landstrasse“) herausragend interpretiert wird. Richtiger wäre der Titel eigentlich „Rosie und Lorenz“, denn es geht nicht nur um Rosie die Mutter, sondern auch um ihren homosexuellen Sohn Lorenz (Fabian Krüger, „Verliebte Feinde“) und seine Sorgen. Diese beiden Figuren werden von den beiden erwähnten Schauspielern derart perfekt interpretiert, wie man es so in einem Schweizerfilm einfach selten erleben kann. Regisseur Marcel Gisler („Die blaue Stunde") hat einen ruhigen Rhythmus gewählt. Sowohl der Schnittwechsel, die Auswahl der Settings wie auch im Ablauf der Geschichte sind ohne jegliche Hektik. Dabei wurde Gisler einfühlsam von der Kamerafrau Sophie Maintigneux („Le rayon vert“) unterstützt. Ihnen beiden gelang mit „Rosie“ eine Inszenierung, die äusserst realistisch von der Leinwand kommt. Auch die gottseidank für einmal schweizerdeutschen Dialoge (im Vergleich dazu die völlig unmotivierte und unpassende englische Sprache im CH-Film „Nachtzug nach Lissabon“) sind wunderbar authentisch und werden von den Schauspielern erfrischend echt interpretiert.
Fazit: Erfreuliches Beispiel eines Schweizerfilms, der ohne Heimatkitsch, Brachialhumor oder andere Mainstream-Ingredienzien auskommt. Eine der besten helvetischen Produktionen der letzten Jahre! ‚Swissness‘ pur! Benny Furth
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Rosie / Familiendrama / Schweiz 2012 / Regie: Marcel Gisler / mit Sibylle Brunner, Fabian Krüger, Sebastian Ledesma, Judith Hofmann u.a. / 104 Minuten / Verleih: Look Now ! / Kinostart: 30. Mai 2013 | |
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