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Jackie: Visuell brillant inszeniert und bravurös gespielt von Natalie Portman (Trailer und Filmkritik) Inhalt: Jacqueline ‚Jackie‘ Kennedy (Natalie Portman) ist eine First Lady wie aus dem Märchen: elegant, kultiviert, populär. Und schon zu Lebzeiten eine Legende. Als Präsidentengattin verwandelt sie das Weisse Haus in einen glamourösen Ort, an dem sich die High Society trifft. Das ist schlagartig vorbei, als Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas erschossen wird. Jackie Kennedy verliert alles – ihre Liebe, ihre Aufgabe, ihr glitzerndes Leben. Geschockt und traumatisiert durchlebt sie die folgenden Tage, ergreift aber bald die Initiative und kümmert sich um das Vermächtnis ihres Mannes. Und sie muss Stärke beweisen, vor den Augen ihrer Nation – und der ganzen Welt. Kritik: Es ist eine Tatsache, dass Jackie Kennedys nichts dem Zufall überliess, eine makellose Legendenbildung zu erschaffen und das historische Vermächtnis ihres Gatten im besten Licht erscheinen zu lassen. Unter dieser Prämisse ist Regisseur Pablo Larraíns („Neruda“, 2016) Version dieser bekanntesten Unbekannten der Moderne zu bewerten. Sein Blick fokussiert auf eine Woche im (Innen-) Leben dieser weltberühmten, aber unnahbaren Ikone. Dabei lässt Larraín der Phantasie und Assoziationen viel Raum. „Jackie“ suggeriert, dass man hier einen sehr intimen Blick auf die ‚tatsächliche‘ Befindlichkeit von Jacqueline Kennedy werfen kann. Dabei ist ein etwas gar zu ikonographisch verklärtes, symbolträchtig gezeichnetes Bild entstanden. Das fragmentarisch gestaltete Kaleidoskop aus Erinnerungen und Eindrücken überzeugt jedoch dramaturgisch, visuell und schauspielerisch. Eine ‚Wermuts-Note‘ gibt’s allerdings für den penetrant schwermütigen Streicher-Soundtrack. Fazit: Weniger ein klassisches Biopic, als vielmehr eine Art Ode an die Inszenierung von Macht. Ausstattung, visueller Look und die brillante schauspielerische Leistung von Natalie Portman edeln dieses eher fürs TV-Format geeignete Drama. Insbesondere Jackie-Fans dürften jedoch begeistert sein. Inside: Welch herausragende Leistung Natalie Portman („Black Swan“, 2010) liefert zeigt der Vergleich mit den original TV-Aufnahmen „A Tour of the White House with Mrs. John F. Kennedy“ aus dem Jahre 1962. Portman schafft es, diesen fast gehaucht gesprochenen, schleppenden Bostoner-Akzent eine Nuance leichter, aber doch mit grossem Erkennungswert zu intonieren. Eine weitere wichtige Figur in „Jackie“ wird ‚Der Journalist‘ genannt, gespielt von Billy Crudup. Als Vorbild diente der Journalist und Pulitzerpreisträger Theodore H. White vom Life Magazine. Dieser führte 1963 ein Interview mit der Präsidenten-Witwe. Daraus entstand allerdings nur ein zweiseitiger Essay mit dem Titel „For President Kennedy – An Epilogue“. Darin liest man kaum etwas über die psychische Befindlichkeit der First Lady, aber umso mehr über ihr Bestreben, die Kennedy-Familie als Camelot für die Nachwelt zu etablieren resp. zu mystifizieren. Isabella Fischer |
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Jackie / USA 2016 / Regie: Pablo Larraín / mit Natalie Portman, Peter Sarsgaard, Greta Gerwig, John Hurt u.a. / Verleih: Pathé Films AG / 95 Minuten / Kinostart: 26. Januar 2017 | |
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