Guardians Of The Galaxy: Liebevoll arrangiertes, perfekt umgesetztes Marvel-Fantasy-Spass-Spektakel! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Als Kind von intergalaktischen Dieben entführt, schummelt sich Peter Quill (Chris Pratt) durch die entferntesten Winkel der Galaxy. Eine Mischung aus Dieb und Hehler lebt der Erdling unter allerlei ausserirdischen Gestalten. Bedroht durch die Eroberungsfeldzüge des überbösen Ronan (Lee Pace), tut sich Quill mit der grünen Killerin Gamorra (Zoë Saldana), dem überintelligenten Nager Rocket (die Stimme von Bradley Cooper), der wandelnden Pflanze Groot (die Stimme von Vin Diesel) und dem zweifüssigen Rambock Drax (David Bautista) zusammen, um Leben und Frieden zu bewahren.

Kritik: Die Synopsis lässt schon erahnen, wie viel wiederverwertetes Material hier aneinandergereiht wurde. James Gunn, dessen Drehbücher von „Scooby-Do“ bis zum Remake des Zombie-Klassikers „Dawn of the Dead“ eine Mischung aus cleverem B-Movie, billiger Kinderunterhaltung und unterstem Trash ist, schöpft hier aus den Vollen. „Guardians of the Galaxy“ ist eine eher obskure Reihe aus dem Marvel-Universum, deshalb geht man umso unvoreingenommen in den Film. In seiner anachronistischen und schelmischen Art ist diese kosmische Welt aus Mutanten, Menschen und mehrfarbenen Geschöpfen eine willkommene Abwechslung zu den oft erdgebundenen Helden. Fest verankert in den Fantasy- und Sci-Fi-Abenteuer der siebziger und achtziger Jahren, haben Regisseur Gunn und seine Heldentruppe einen Riesenspass, sich sämtlicher Klischees und altbekannter Handlungsabläufen zu bedienen, um sie letztlich auf eine berührende Weise zu erweitern. Diese jüngste Marvel-Produktion mag inhaltlich kein Neuland betreten, ist aber mit ganzem Herzen in den Träumen eines kleinen Jungen verankert, der wie einst Steven Spielbergs Elliot in „E.T.“ in die Sterne hochschaut auf der Suche nach einem grösseren Leben, oder aber vielmehr auf der Suche nach einem Freund.

Fazit: In seinen Grundzügen nichts Neues, aber umso liebevoller arrangiert. Ein wild durcheinander gemischtes Spektakel, das neben den Effekten den wunden Punkt des loyalen Comiclesers trifft: Inmitten adoleszenten Schmerzes kriegt man eben doch einen treuen Freund. Auch wenn es nur ein neunmalkluger Waschbär ist.

Serge Zehnder