End of Watch:Buddy-Charakterstudie, gekonnt eingebettet in einem pseudodokumentarischen Cop-Thriller! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Als Cops in South Central Los Angeles sind sie eingefleischte Freunde, Brian Taylor (Jake Gyllenhaal) und Mike Zavala (Michael Peña). Bei ihren Einsätzen haben die Beiden immer eine kleine Handkamera dabei. Sie patroullieren zusammen auf den gefährlichsten Strassen der Stadt. Im Minutentakt werden ihnen über Funk sowohl ungefährliche wie auch lebensgefährliche Einsätze befohlen. Diese werden mittels ‚Videotagebuch‘ festgehalten, ebenso wie auch Teile ihres privaten Lebens. Anlässlich einer Routinekontrolle entdecken Taylor und Zavala in einem Fahrzeug Drogen und eine diamantenbesetzte Pistole. Diese Entdeckung beflügelt sie. Im Alleingang wollen sie gegen die Drogenmafia vorgehen. Aber plötzlich sind nicht nur sie, sondern auch ihre Familien in Lebensgefahr ...
Kritik. Ein ungewöhnliches Buddy-Movie-Cop-Drama. Ungewöhnlich vor allem wegen seines von der ersten bis zur letzten Minute fast durchwegs konsequenten Stils mit der ‚wackeligen' Handkamera. Zu Beginn ist dieses Gewackel allerdings gewöhnungsbedürftig. Mit zunehmender Filmdauer gewöhnt man sich an dieses Stilelement. Die Geschichte erhält so eine äusserst realistische Intimität, bei der man vergisst, dass beim Videotagebuch ziemlich geschwindelt wurde. Denn wie kommt es, dass in gewissen Szenen beide Protagonisten im Bilde sind, wo sie doch nur zu zweit auf Patrouille sind. Da müsste ja noch eine dritte Person im Spiele gewesen sein, oder? Dies ist auch der einzige Makel bei einem der besten Copfilme der letzten Jahre. Auch ein grosses Plus ist die perfekte Chemie zwischen Gyllenhaal („Brokeback Mountain") und Peña („World Trade Center") und die unaufgeregte aber eindrückliche Interpretation der weiblichen Hauptrolle von Anna Kendrick („50/50“) als Taylors Freundin.
Fazit: Unspektakulärer Plot, spektakulär-packende, realistische Inszenierung. Ein faszinierendes Copdrama, von den beiden Hauptdarstellern authentisch gemimt.
Inside: Regisseur David Ayer wurde 1968 in Champaign Illinois geboren. Ayer hat sich bereits mit diversen Polizeifilmen einen guten Namen gemacht. Als Drehbuchautor für „Training Day“, „Dark Blue“ und „S.W.A.T.“ und als Regisseur für „Street Kings“ (2008) und „Harsh Times“ (2006). Wohnhaft in Los Angeles recherchierte er dort intensiv das Polizeileben beim Los Angeles Police Departement.
Benny Furth
End of Watch / Cop-Drama / Regie: David Ayer / USA 2012 / mit: Jake Gyllenhaal, Michael Peña, Anna Kendrick, Natalie Martinez, America Ferrera u.a. / Verleih: Rialto Film AG / 109 Minuten / Kinostart: 3. Januar 2013 (Romandie 5. Dezember 2012)