Salmon Fishing in Jemen: Wohlfühlfilm mit ausgezeichneten Darstellern, märchenhafter Story und viel Wortwitz (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Dr. Alfred Jones (Ewan McGregor) gilt als internationale Grösse in Sachen Lachs- und Forellenzucht. Eines Tages wird der introvertierte und etwas verklemmte Experte von einer jungen Dame namens Harriet Chetwode-Talbot (Emily Blunt) aufgesucht. Ihr Auftraggeber, Scheich Muhammad (Amr Waked), habe den Wunsch, nordeuropäische Lachse in den Wadis seines Wüstenstaates ansiedeln. Patricia Maxwell, die PR-Strategin der Regierung, erfährt von diesem aberwitzigen Vorhaben und wittert sogleich die grosse Chance. Dieser verrückte Plan könnte Stimmen für den Premier bringen, da er von den üblicherweise höchst unerfreulichen Nachrichten aus dem Nahen Osten ablenken wird. Schon bald muss sich Dr. Jones auf Befehl von höchster Stelle darüber den Kopf zerbrechen, wie er zehntausend schottische Lachse lebend in die Wüste bringen soll…

Kritik: Keine Bange, in diesem Film wird wenig gefischt. Vielmehr gilt hier: der Weg ist das Ziel. Und wenn zwischen Londoner Bürohochhaus und begrünter Wüste in Jemen soviel kurioses, erfrischendes und märchenhaftes geschieht, dann setzen wir uns gerne für 107 Minuten vor die grosse Leinwand. Der schwedische Regisseur Lasse Hallström („Dear John“) und Drehbuchautor Simon Beaufoy („Slumdog Millionaire“) adaptierten den 2006 erschienenen Roman von Paul Tordays fürs Kino. Dabei ist es ihnen gelungen, die metaphorisch eingefärbte Botschaft ‚Gegen den Strom schwimmen‘ in einen höchst unterhaltsamen Mix aus politischer Satire, Medienkritik und romantischer Liebesgeschichte umzusetzen. Einzig in der zweiten Filmhälfte verliert die turbulente Story etwas an Tempo.     

Fazit: Das Fischen bleibt Nebensache. Eine toll inszenierte Parabel über den Glauben an das Unmögliche. Mit bestgelaunten Stars, einer anrührenden Lovestory und viel pointiert britischem Humor.

Isabella Fischer