„Robin Hood": Vom Gladiator zum Bogenschützen - Russell Crowe als Robin Hood (Trailer und Kritik)
„Robin Hood" erzählt das Leben des Meister-Bogenschützen, der ursprünglich in der Armee von König Richard Löwenherz gegen die Franzosen gekämpft hat. Nach Richards Tod reist Robin (Russell Crowe) nach Nottingham, eine Stadt, die wegen ihres tyrannischen Sheriffs an Korruption und erdrückenden Steuern leidet. Dort verliebt er sich in die beherzte Witwe Lady Marian (Cate Blanchett). In der Hoffnung, sie zu seiner Frau zu machen und das Dorf retten zu können, versammelt Robin seine kampfbereiten Getreuen um sich. Für Volk und Vaterland tritt Robin nun das Erbe seines Vaters an: für Bauern- und Bürgerrechte kämpfen und somit dafür einstehen, dass die Magna Charta (eines der wichtigsten Menschenrechtsdokumente) eingehalten wird...
Kritik: Wer Ridley Scotts („The Gladiator") Version der kampflustigen Sagengestalt aus dem Sherwood Forest mit den bis anhin zahlreichen Filmversionen vergleicht, der befindet sich auf falschem (Kriegs)-Pfad. Denn Scott hat sich was Neues einfallen lassen: wie und weshalb wurde Robin zu Robin? Sein Bogenschützen-Spektakel ist quasi eine ‚Robin before Hood'- Inszenierung, ein Prequel zu allen bis anhin produzierten Rächer der Enterbten-Filmen. Wie könnte es gewesen sein...ein reizvoller Ansatz, den der britische Regisseur - ein Meister des Hollywood-Action-Films - virtuos für die grosse Leinwand inszeniert hat. Wenn auch der sinnierende Russell Crowe als Robin ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist. Trotz redundanter Überlänge eine patriotische Fabel mit Star-Power, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Fazit: Vergessen Sie die verschmitzten Helden in Strumpfhosen, mit Schnauz oder Rauschebärten - Douglas Fairbanks, Sean Connery oder Kevin Costner - dieser „Robin Hood" ist anders. Mit einem nachdenklichen Helden, einiger Symbolik und Spiritualität, sowie furios inszenierten Kampfsequenzen.
Produktionsnotizen: Bis zu 12 Kameras wurden eingesetzt, um die monumentalen Schlacht-Szenen aus unterschiedlichen Winkeln zu filmen. Der Angriff der Franzosen an der Küste von England (Location Freshwater Beach / Wales) wurde mit mehr als 1500 Schauspieler, Komparsen und Crewmitglieder gedreht. Neun Standardkameras, eine Steadycam, eine Wescam und ein Hubschrauber mit Kamera waren im Einsatz.
„Robin Hood" eröffnete das Filmfestival von Cannes am 12. Mai 2010
Isabella Fischer
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