Pride: Aufbegehren der britischen Gay-Community der 80er Jahre als erfrischende Comedy! (Trailer und Filmkritik) Inhalt: Ein Handschlag hat schon vieles besiegelt. So auch die aussergewöhnliche Liaison zweier Gruppen, die sich im Sommer 1984 in England gefunden haben. Eine ausgelassene Schwulen- und Lesbengruppe aus London trifft auf streikende Waliser Bergarbeiter. Irritationen beim ersten Aufeinandertreffen sind vorprogrammiert. Doch spätestens als der exzentrische Jonathan (Dominic West) den Walisern zeigt, was echtes Disco-Feeling ist, scheint das Eis gebrochen. Doch nicht alle Waliser finden die Grossstädter dankbare Verbündete, wenn auch die LGSM (Lesbians and Gays Support the Miners) für ihre Kumpels Geld sammeln, und sich so auch der Politik von Margaret Thatcher entgegenstellen. Zwischen den Komplizen entwickelt sich eine Freundschaft, mit bis heute historischen Folgen ... Kritik: Auf Ereignissen basierend, die sich tatsächlich im Juni 1984 zutrugen, schuf Regisseur Matthew Warchus ganz in der Tradition seiner englischen Kollegen Mike Leigh und Ken Loach einen sozialkritischen Film mit komödiantischen Untertönen. Warchus setzte dabei auf eine ganze Reihe exzellenter Darsteller. Wieder einmal herausragend der erstaunlich wandelbare Bill Nighy („Jack and the Giants“/“About Time“, 2013; „I Frankenstein“, 2014). Echt britisch, mit bissig-trockenem Humor umgesetzt, und mit unvergessenen Songs der damaligen Zeit ist „Pride“ ein für jedes Alter und Geschlecht sehenswerter Kinobesuch!
Fazit: Perfekte Kombination von Feel-Good-Comedy und Sozialkritik, mit herausragenden Schauspielern unterhaltsam inszeniert.
Inside: Matthew Warchus ist nicht nur Kino-, sondern auch Theater- und Opern-Regisseur. Sein Debüt gab er als jüngster Regisseur bei der Royal Shakespeare Academy. Seinen ersten Kinofilm „Simpatico“ realisierte er 1999, basierend auf einem Theaterstück von Sam Sepherd und mit hochkarätiger Besetzung wie Jeff Bridges, Nick Nolte, Sharon Stone und Albert Finney. Seit Mai 2014 amtet Warchus als Creative Director des Old-Vic-Theatre’ in London, als Nachfolger von Kevin Spacey. „Pride“ gewann am letzten Filmfestival in Cannes die ‚Queer-Palme‘.
Benny Furth
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