The Tourist: Staraufgebot in einem romantischen Thriller. Schön und harmlos (Trailer und Filmkritik)

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Der Amerikaner Frank (Johnny Depp), ein Mathematiklehrer, reist durch Europa, um eine unglückliche Liebe zu vergessen. Im Zug von Paris nach Venedig trifft er auf die gutaussehende, elegant gekleidete Elise (Angelina Jolie). Der etwas unbedarfte Frank fühlt sich durch die Zuwendung der verführerischen Britin geschmeichelt. Aber die geheimnisvolle Unbekannte hat seinen Weg nicht zufällig gekreuzt. Nach einer gemeinsamen Nacht verschwindet sie und Frank gerät unvermittelt ins Kreuzfeuer von Polizei und russischen Killern. Frank muss zwingend herausfinden, in wessen gefährliches Spiel er geraten ist. Und der Schlüssel dazu ist Elise…

Kritik: Eine Thriller-Handlung, angelegt in traumhafter Venedig-Kulisse – da kann doch eigentlich nicht viel schiefgehen. Man erinnere sich an Luchino Viscontis „Der Tod in Venedig“ oder „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ des britischen Regisseurs Nicolas Roeg. „Ich bin ihr grösster Fan“, so Florian Henckel von Donnersmarck in einem Interview der Berliner Zeitung über Angelina Jolie. Über diese Schwärmerei ist der talentierte Regisseur scheinbar gestolpert. Eine mondän gestylte Jolie stöckelt lasziv übers venezianische Pflaster und in luxuriöse Etablissements der Oberen Zehntausend. Eine Jolie-verliebte Inszenierung, die 103 Minuten dauert. Als Kontrapunkt Johnny Depp im Schmuddel-Look, total unsexy, und mit dem immergleichen Gesichtsausdruck. „The Tourist“ wartet zudem mit einigen dramaturgischen Ungereimtheiten auf, amüsiert aber mit sprachlichen Wortspielen und Karikierung italienischer und amerikanischer Lebensart.    

Fazit: Als hätte Florian Henckel von Donnersmarck eine beachtliche Portion seines Talentes in den Kanälen von Venedig versenkt. Nach seinem fulminanten Kinodebüt mit dem Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ (Oscar 2007 für den besten fremdsprachigen Film) liefert der deutsche Regisseur und Drehbuchautor mit „The Tourist“ einen Hochglanz-Thriller in unverkennbar ‚hollywoodscher’ Handschrift. Exquisite Bilder, mässig spannend, mit mimisch unterforderten Hauptdarstellern, aber in traumhaft schöner Kulisse. Etwas altmodisch und durchgehend ‚jugendfrei’. Ein schöner Thriller eben. Und somit sehenswerte Unterhaltung für die ganze Familie.

Isabella Fischer