The Rendezvous: Subtil inszeniertes Kammerspiel-Drama des Schweizers Curt Truninger, hervorragend interpretiert! (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Es gibt unendlich viele Singles, Jackie (Eva Birthhistle) ist eine von ihnen. Sie arbeitet in New York als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei. In ihren charismatischen, recht seltsamen Arbeitskollegen Michael (Tim Dutton) ist sie schon seit langem heimlich verliebt. Er ist zwar nur ein kleiner Hilfsanwalt, beindruckt sie aber mit seiner intellektuellen Brillanz. Immer wieder beobachtet sie ihn, wie er sich in ein kleines Büchlein Notizen macht und vermutet, dass er ein Enthüllungsbuch über Anwälte schreibt. Nun will sie ihr Single-Leben aber endlich beenden und lädt ihn zum Nachtessen bei sich ein, auf einen romantischen Abend hoffend. Das Rendezvous nimmt aber eine unerwartete Wendung ...

Kritik: Es ist als sähe man “Carnage” geteilt durch zwei. Waren es im erwähnten Film von Roman Polanski vier Personen in einem Zimmer, sind es hier deren zwei. Sowohl „Carnage“ wie auch „The Rendezvous“ sind verfilmte Theaterstücke und leben vor allem von den geschliffenen Dialogen und exzellenten Mimen. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass Truninger die Verfilmung sehr konservativ in Angriff genommen hat, im Gegensatz zu Polanski. Mehr abgefilmtes Theater denn innovatives Kino. Die Spannung ist trotzdem vorhanden. Glaubwürdig steigert sich die Handlung vom harmonischen Geplänkel (nach beträchtlichem Alkoholkonsum) zum tragikomischen, eigentlich eher tragischen Ende. Glaubwürdig ist die Geschichte vor allem dank den beiden Darstellern Eva Birthistle, bekannt aus “Breakfast on Pluto” und “Nightwatching”, sowie Tom Dutton, aus “Dead by Monday” und “The Bourne Identity”.                                                 

Fazit: Regisseur Truninger hat das dramatische Theaterstück subtil, wenn auch nicht sonderlich originell, in Szene gesetzt. Der Film lebt vor allem von zwei Dingen: brillante Dialoge und zwei hervorragende Interpreten. Ein Kammerspiel für Arthouse-Movie-Lovers.

Inside: Der Filmemacher Curt Truninger ist in Luzern geboren. Heute lebt er in Toronto und Zürich. Studiert hat er Politik- und Sozialwissenschaften in München und Aberdeen (Dr. phil.). Nach diversen Dokumentarfilmen ist Truninger mit  “Dead by Monday” und “Waiting for Michelangelo” bekannt geworden. “The Rendezvous” hat der Schweizer basierend auf dem Theaterstück “What Happened Was” des New Yorker Autors Tom Noonan inszeniert. Als nächstes will der Regisseur “Zoe’s brillant Plan” realisieren.

Benny Furth