The Bling Ring: Dramödischer, netter, leider aber zu wenig kritischer Blick auf eine spassfixierte Teeniewelt! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Los Angeles:Eine Gruppe Teenager, fasziniert von Ruhm und teuren Marken, sucht über das Internet die Adressen diverser Hollywoodstars heraus und bricht in deren Häuser ein. Zuerst treiben sie sich dort nur herum und tun so, als wären es ihre, doch irgendwann verschwindet die erste Trophäe in der Tasche. Aus Diebstahl wird Shopping, die Glamour-Villen werden zu Selbstbedienungsläden und zur Location für spontane Privatpartys.
Kritik: Es ist der fünfte Kinofilm der Oscar-Preisträgerin Sofia Coppola (Lost in Translation). Im Gegensatz zu ihren bisherigen Werken langweilt man sich in "The Bling Ring" erst mal während rund einer Filmstunde, zu repetitiv und uninspiriert ist Handlung und Umsetzung. Dann wir das glücklicherweise doch noch eine halbe Stunde lang interessant. Ein kleiner Schuss Hollywood-Entlarvung vermischt mit tatsächlich geschehenen, unschönen Begebenheiten, bis zum 'traurigen' Schluss. Leider fehlt es dem Plot jedoch gänzlich an Ironie (siehe Inside). 'The Bling Ring' ist eine Dramödie ohne Biss, die Sache ist belanglos oberflächlich und somit ohne Tiefgang. Am Ende bleibt nur das Gesprächsthema 'Hollywood' und die überraschende Performance des Ex-Potter-Girls Emma Watson. Fazit: Dürfte aufgrund des coolen Soundtracks und der fehlenden Moral exakt jenem Publikum gefallen, das Regisseurin Sofia Coppola eigentlich ermahnen wollte.
Inside: Statement der Regisseurin Sofia Coppola auf die Frage, ob "The Bling Ring" ein abschreckendes Beispiel sei für eine Gesellschaft, die von Prominenten besessen sei: "Der Film beleuchtet unsere Kultur und das Phänomen Reality-TV und wie es sich auf diese Gruppe Jugendlicher ausgewirkt hat. Ich habe versucht, die Story so zu erzählen, dass es zuerst nach Spass aussieht, aber am Ende zu der Einsicht führt, dass sie es zu weit getrieben haben." (Quelle: Pressedok Verleih)
Benny Furth
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