Inferno: Mässig spannende Fortsetzung der Robert-Langdon-Reihe von Dan Brown (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: Der Harvard-Symbologe Robert Langdon (Tom Hanks) wird mit einer Reihe von Hinweisen konfrontiert, die mit Dantes ‚Inferno‘ zusammenhängen. Nachdem er in einem italienischen Krankenhaus mit Amnesie aufwacht, erhofft er sich Unterstützung von der jungen Ärztin Sienna Brooks (Felicity Jones). Er ist überzeugt, dass Brooks ihm helfen kann, sein Erinnerungsvermögen wieder zu erlangen. Gemeinsam hetzen sie in einem Wettlauf gegen die Zeit durch ganz Europa, um eine tödliche globale Bedrohung abzuwenden ...

Kritik: Eines vorweg: Jene, die sich erstmals in eine Dan Brown-Verfilmung wagen, werden wohl von „Inferno“ angetan sein. Nicht nur wegen Tom Hanks (kann ein Film mit Tom Hanks schlecht sein?), sondern auch aufgrund der solide inszenierten Suche-und-finde-Schnitzeljagd-Action. Kundige Dan Brown-Kenner dürften jedoch enttäuscht sein. Das dritte Langdon-Filmpuzzle kann es nicht mit den beiden Vorgängern „Illuminati“ (2009) und „The Da Vinci Code“ (2006) aufnehmen. Zu simpel der Plot, zu wenig Spannung. Zudem wechselt jeder Protagonist die Seiten, was wohl als dramaturgisches Spannungselement angedacht war, jedoch schnell mal ermüdend wirkt. Ach ja, und dann stellt sich einem als kritischen Beobachter noch folgende Frage: Wieso braucht es für einen in den ersten 15 Filmminuten angekündigten Vernichtungsfeldzug eines überspannten Misanthropen (Ben Foster als Bertrand Zobrist) ein zwei Stunden langes mystisch kriminalistisch aufgepimptes Rätselratespiel mit Zitaten frei nach Dante? Das dürfte wohl nur die eingangs erwähnten Kinobesucher nicht stören.

Fazit: Unterhaltsam für Debütanten von Dan Brown-Verfilmungen, mässig mitreissend für Kenner der bisherigen Langdon-Leinwand-Abenteuer. Je nach Zugehörigkeit darf man nun mehr oder minder gespannt sein auf weitere symbologische Unterfangen – Ende 2017 folgt der nächste Brown-Streich. Vorerst nur in Buchform.

Isabella Fischer