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Baader Meinhof

 

Wie packt man eine Dekade RAF Terror auf die Leinwand, ohne Polit-Dokfilm Dramaturgie oder Fernsehspiel-Charakter zu bemühen? Wie Produzent Eichinger und Regisseur Edel eben. Beide sind bekannt für historische Authentizität und Actionkino. Ein durchaus bewährtes Rezept, um diesen gnadelosen ‚bewaffneten Kampf gegen den Imperialismus' (so Ulrike Meinhof) nachzuzeichnen, der bis in die Achtziger Jahre zahlreiche unschuldige Opfer forderte. Die pausenlos inszenierte Abfolge von Gewalt und revolutionären Kampfparolen fordert dem unbedarften Zuschauer jedoch einiges ab. Auch dürfte es dem jüngeren Kinopublikum schwer fallen, Zusammenhänge und die Motivation hinter den Anschlägen der RAF zu erkennen. Doch aller Kritik zum Trotz: „Der Baader Meinhof Komplex" kompromisslos und packend inszeniertes Unterhaltungskino. Man erfährt viel über antiimperialistische Zerstörungswut und wenig über psychische Befindlichkeiten. Aber wer will schon Terroristen auf der Leinwand sehen, die Kerzen auf Geburtstagskuchen auspusten und über Sinn oder Unsinn ihrer Aktionen reflektieren?

Isabella Fischer

Beklemmendes Polit-Drama über Gewalt und Terror der RAF. Nicht immer schlüssig, aber kompromisslos und packend inszeniert. Der Baader Meinhof Komplex / Drama /Deutschland / 150 min / Regie: Uli Edel / mit: Moritz Bleibtreu, Johanna Wokalek, Marina Gedeck, Buno Ganz u.a. / Verleih: Pathé Films / Start Deutschschweiz: 2.Oktober 2008

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