Transcendence: Science-Fiction-Fantasy, bis zur furiosen Schlusssequenz bildelegant inszeniert! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Kurz vor dem Durchbruch im Bereich von künstlicher Intelligenz wird der Eurowissenschaftler Will Caster (Johnny Depp) von einem radikalen Gegner der digitalen Entwicklung angeschossen. Da sie ihren Ehemann nicht verlieren will, beginnt Ehefrau Evelyn (Rebecca Hall) das Gehirn ihres Mannes in einen Supercomputer einzulesen, um ihn über seinen Tod hinaus am ‚Leben‘ zu halten. Ein Projekt gegen die Vergänglichkeit, mit unüberschaubaren Folgen.
Kritik: In den USA von Kritik und Publikum gleichermassen verrissen und ignoriert, fällt es sehr schwer, diese ablehnende Haltung gegenüber diesem Film zu verstehen. Das Regie-Debüt von Wally Pfister, der bis dato als Kameramann von Christopher Nolans Batman-Filmen agiert hat, ist in seiner Grundidee sicherlich nicht neu. „Transcendence“ beinhaltet jedoch genügend technische wie auch humanistische Ideen, und bildet somit beinah ein kommerzielles Gegenstück zu Spike Jonze's „Her“. Solide gespielt, wenn auch nicht überragend, lebt „Transcendence“ von einem visuellen Grundkonzept, welches Natur und Technologie auf elegante Weise miteinander verknüpft. Regisseur Pfisters Auge ist durchwegs dominant und seine Bildmotive durchdacht, wodurch auch die etwas abgedroscheneren Passagen von Jack Paglans Drehbuch kaum auffallen. Aktuell in jeder Hinsicht, verbindet Pfister gekonnt die Genre-Elemente eines Thrillers mit philosophischen Fragen über unsere technische Zukunft.
Fazit: Auf dem Weg in die Welt von Supercomputern mahnt Wally Pfisters Erstling eine nicht aufzuhaltende Entwicklung. Wohl nicht revolutionär, aber durchwegs menschlich in seiner Intelligenz.
Serge Zehnder
Transcendence / Science-Ficton / USA 2014 / Regie: Wally Pfister. Kamera: Jess Hall. Mit: Johnny Depp, Rebecca Hall, Morgan Freeman, Paul Bettany, Cilian Murphy u.a. / Verleih: Ascot-Elite Entertainment Group / 120 Minuten / Kinostart: 24. April 2014