August: Osage County: Adaption eines preisgekrönten Bühnenstücks mit einem überzeugenden Darstellerensemble (Trailer und Filmkritik)

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Inhalt: Nach dem rätselhaften Tod von Beverly Weston (Sam Shepard) kommt die Familie aus allen Himmelsrichtungen zurück nach Osage County. Mutter Violet (Meryl Streep), bissig, verbittert, krebskrank, trauert auf ihre eigene, unversöhnliche Weise. In ihrem Haus in Oklahoma im schwülheissen August sind weder die drei Töchter noch die angeheiratete Verwandtschaft vor ihren wüsten Beschimpfungen sicher. So brechen neue Konflikte auf und für die Töchter Barbara (Julia Roberts), Karen (Juliette Lewis) und Yvy (Julianne Nicholson) wird bald klar, dass etwas geschehen muss. Aber Mutter Violet ist nicht so hilflos, wie alle glauben. Violet durchschaut, was sich hinter den ‚Kulissen‘ abspielt und kennt auch die intimsten Familiengeheimnisse ...

Kritik: Eine ansehnliche Reihe gestandener, vorwiegend weiblicher Hollywoodstars mimen in kammerspielartigen Auftritten (brillant die vielfache Oscargewinnerin Meryl Streep als beleidigende Mutter) mit rabenschwarzen Dialogen eine disfunktionale Familie. Die männlichen, ebenfalls sehr bekannten Stars, müssen sich hier mit Nebenfiguren begnügen. Wie unterhaltsam die Story einer neurotischen Familie mit Alkoholsucht, Krebs, Inzucht, Drogen, Scheidung, Seitensprung, Pillensucht, Mutter-Tochter -Streit, Phädophilie etc. sein kann, sei dem Kinobesucher überlassen. Wer bisher Theaterverfilmungen und Familiendramen à la „Who’s Afraid of Virginia Wolf“ liebte, wird auch diesen Plot ins Kinoherz schliessen. Vor allem die Fans von Meryl Streep und Julia Roberts werden die diesjährigen Oscarnominationen für die beiden Stars bestätigt und rechtens finden.

Fazit: Theatertragödie, die berührt, amüsiert und zum Nachdenken anregt, trotz einer etwas gar dick aufgetragenen Familienfarce.

Inside: „August: Osage Country“ ist nach „Bug“ (2006) und „Killer Joe“ (2012) das dritte Theaterstück von Tracy Letts (geboren 1965 in Tulsa, Oklahoma), welches von ihm selbst adaptiert wurde. Weitere Theaterstücke von ihm sind ‚Man from Nebraska‘, und ‚Superior Donuts‘. Als Schauspieler ist er Teil der 'Steppenwolf Theatre Company' und wirkte auch schon in etlichen Filmen mit, darunter „Guinevre“ (1999) oder „Chicago Cab“ (1997).

Benny Furth