Captain Phillips: Drama nach einer wahren Begebenheit, sowohl spannend wie auch tiefgründig und hinterfragend inszeniert! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: 2009 entern vier Somalische Piraten, darunter Abduwali Muse, einen Frachter im indischen Ozean. Der Kapitän des Schiffes, Richard Philipp (Tom Hanks), wird vom ‚einfachen‘ Handelsschiffer zum Zentrum eines Geisel- und Politdramas. Fatalismus und Erhaltungstrieb treffen in dem mehrtätigen Drama immer wieder aufeinander. Während die Somalier nach der Beute trachten kämpft der Kapitän um sein Leben und für seine Mannschaft.
Kritik: Ohne einen Moment an Spannung und Intensität zu verlieren inszeniert Paul Greengrass ("Green Zone", "Die Bourne Verschwörung") und sein Team ein eindrückliches Drama, welches auf der einen Seite grandioses Kino, auf der anderen Seite bittere Analyse einer globalisierten Welt ist. Überfischung, Krieg, Dürren und eine apathische erste Welt werden inmitten dieses ‚wahren‘ Krimis als zentrale Motive für jene Menschen angeführt, die zur Piraterie greifen. Der Film entschuldigt diese Taten jedoch nicht, ermöglicht es aber dem umsichtigen Zuschauer, einen Blick auf einen Teil dieser Welt zu werfen, der für viele Leute aus Europa und Amerika nicht annähernd vorstellbar ist. Über den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte wird wohl debattiert werden, wie so oft bei diesen Geschichten. Doch der Kern dieses ergreifenden Filmes ist absolut unantastbar. Formal und schauspielerisch grandios umgesetzt ist „Captain Philipps“ eindringliche Unterhaltung und ergreifendes Lehrstück in einem. Fazit: Eine immer kleiner werdende Welt wird letztlich auf das Schicksal von Menschen auf einem Frachtschiff reduziert. Grandiose Schauspielkunst und eine sensationelle Inszenierung!
Serge Zehnder
Captain Phillips / Hochseedrama / USA 2013 / Regie und Buch: Paul Greengrass / Mit: Tom Hanks, Catherine Keener, Barkhad Abdi, Faysal Ahmed u.a. / Verleih: The Walt Disney Company (Switzerland) GmbH / 134 Minuten / Kinostart: 14. November 2013