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The Rum Diary: Etwas unschlüssiges, ziemlich Alkohol-lastiges Drama mit brillantem Johnny Depp (Trailer und Filmkritik) Verlosung im September: Tickets & Buch zum Film HIER Inhalt: Nachdem es ihm nicht gelungen ist, in New York Fuss zu fassen, lässt sich der ehrgeizige Journalist Paul Kemp (Johnny Depp) 1960 in Puerto Rico nieder. Schon bald lässt sich Kemp vom rum-und sonnengetränkten Dolce Vita auf der Karibikinsel mitreissen. Dabei begegnet er der attraktiven Chenault (Amber Heard), Freundin des Bauspekulanten Sanderson (Aaron Eckhart). Dieser ist fest entschlossen, mittels dubioser Deals Puerto Rico in ein kapitalistisches Paradies zu verwandeln. Kemp soll nun dazu beitragen, dass Sanderson und seine Projekte positiv in der Presse erwähnt werden. Kemp muss sich entscheiden: Soll er seine journalistischen Fähigkeiten Sanderson zur Verfügung stellen – oder soll er den Betrüger ans Messer liefern… Kritik: Gonzo-Journalismus? Liefert so exzentrische oder sarkastische Sätze wie „Ein Land der vielfältigen Empörung“, "Eine Urinpfütze der Gier, die sich über die Welt ausbreitet“. Zu lesen und zu hören in „The Rum Diary“ des Autors Hunter S. Thompson (siehe Inside). Auch diese zweite filmische Adaption eines Thompson-Romanes („Fear and Loathing in Las Vegas“, ebenfalls mit Johnny Depp in der Hauptrolle) vermischt reale, fiktive und autobiographische Erlebnisse. Die Tücken einer Transformation eines brillanten Textes in bewegte Bilder zeigen sich jedoch bereits nach 45 Filmminuten: zahlreiche Handlungsstränge, die die Geschichte nicht vorantreiben, sondern irgendwann in einem weiteren Schluck Rum enden. Eine Erzähldramaturgie, die dahindümpelt wie die Wellen an einem heissen Sommertag an den Traumstränden von Puerto Rico. Zudem ist die Romanverfilmung mit 120 Minuten zu lang geraten. Aber die Rollen sind durchwegs toll besetzt. Johnny Depp ist wieder einmal mehr ein Hingucker, auch wenn er hier grösstenteils unrasiert, übernächtigt und verkatert durch ein bis ins letzte Detail perfekt kopiertes Sixties-Set Design stolpert. Interessant für Filmkenner und ambitionierte Amateurfilmer: um den Stil der 50er und 60er Jahre zu reproduzieren wurde „The Rum Diary“ mit 16mm Kameras gedreht. Deshalb die stellenweise grobkörnige Bildqualität, insbesondere bei Aufnahmen in der Abenddämmerung. Fazit: Viel karibische Exotik, noch mehr 60er Jahre Feeling, und eine im wahrsten Sinne des Wortes in Rum getränkte Story. Wem allein atmosphärische Bilder genügen, und wer keine schlüssige Inszenierung erwartet – dem sei diese Verfilmung eines Kultromanes zu empfehlen. Allein schon sehenswert wegen Johnny Depp! Inside: Der Schriftsteller und Journalist Hunter S. Thompson, Autor von „The Rum Diary“, wurde 1937 in Kentucky geboren. Zu seinen Büchern zählen u.a. „Hell’s Angels“, „Fear and Loathing in America“. In den 70er Jahren begründete er den Gonzo-Journalismus (‚gonzo‘ steht für verrückt, exzentrisch). Dessen Hauptmerkmal: Die Story wird aus der subjektiven Sicht des Autors erzählt. Thompson nahm sich 2005 das Leben.
Isabella Fischer
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The Rum Diary / Drama / USA 2011 / Regie & Drehbuch: Bruce Robinson / mit Johnny Depp, Aaron Eckhart, Amber Heard u.a. / Verleih: Ascot Elite Entertainment Group / 120 Minuten / Kinostart: 13. September 2012 | |
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