War Horse (Gefährten): Perfektes Disney-Edelschnulzen-Kino. Pflichtprogramm für alle Pferdeliebhaber! (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Es ist ein Glückstag im Leben von Albert (Jeremy Irving): sein Vater kauft auf dem Markt das von Albert langersehnte Pferd Joey. Er gewöhnt es nicht nur an die Arbeit auf der Farm, sondern verbringt jede Minute seines Lebens mit dem aussergewöhnlichen Tier. Als der erste Weltkrieg ausbricht und Joey an die Armee verkauft wird, werden die beiden gewaltsam getrennt. Von nun an führt Joey‘s Weg an der Front entlang durch die Wirren des Krieges, doch er verändert und inspiriert das Leben eines jeden, dem er auf dieser Reise begegnet – ob britische Kavallerie, deutsche Soldaten oder das eines französischen Bauern und seiner Enkelin. Doch immer sehnt sich Joey zurück nach Albert. Obwohl zu jung für den Dienst an der Waffe, macht sich Albert auf eine gefährliche Suche, um Joey von den Schlachtfeldern nach Hause zu holen. ..
Kritik: Rund 1 Million Pferde wurden im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Nur 62‘000 überlebten das Gemetzel. Schilderungen eines Weltkrieg-Veteranen bewogen den bekannten britischen Jugendbuchautor Michael Morpurgo, über diese kaum bekannte Seite eines Krieges zu schreiben. Der 1982 erschienene Roman „War Horse“, eine Reminiszenz an die Freundschaft zwischen Mensch und Tier, wurde ein grosser Erfolg. Dreissig Jahre dauerte es, bis dieser Stoff den Weg auf die grosse Leinwand fand. Und wenn ein Regisseur wie Steven Spielberg seine Hand im Spiel hat, dann ist das Resultat ein Kino der Superlative und der Nostalgie. Klassisches Storytelling in der Tradition von US-Tierfilmen der 30er- und 50er Jahren („Brave Stallion“, „RinTinTin“ u.a.): Freundschaft zwischen dem Jungen Albert und seinem Traumpferd Joey, Trennung, Wiedervereinigung, und dies detailgetreu inszeniert und dank grossartiger Kameraarbeit mitreissend bebildert. Einzig die doch stellenweise etwas fabulös erscheinenden Ereignisse erinnern einen daran, dass Kinomagier Spielberg, und nicht die Realität Pate gestanden haben. Trotz Familienfilm-Charakter kann „War Horse“ aufgrund der ‚harten‘ Kriegssequenzen nur den ‚Grossen‘ und ‚grösseren‘ Kindern empfohlen werden.
Fazit: Steven Spielbergs heroischer Blick auf Freundschaft, Mut und Kameradschaft. Auf Tatsachen basierend, episch erzählt, mit beeindruckenden Aufnahmen, aber manchmal etwas gar nahe am Kitsch vorbeigaloppierend. Grosses Kino mit Reminiszenz an Disney-Tierfilm-Klassiker der 40er und 50er Jahren. Auch für Nicht-Pferdefans empfehlenswert.
Isabella Fischer
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