This must be the place: Sean Penn als tragische Pop-Ikone. Ein Drama auf Distanz, faszinierend gespielt (Trailer und Filmkritik)
Inhalt: Cheyenne (Sean Penn) lebt ein zurückgezogenes und endlos langweiliges Leben in Dublin. Einst ein gefeierter Rockstar schleppt er sich nun durch einen Alltag, der von Spaziergängen, Einkaufsbummeln und sportlichen Betätigungen mit seiner Frau Jane (Frances MacDormand) geprägt ist. Aus seiner Lethargie gerissen wird Cheyenne, als er nach Jahren der Absenz nach New York fliegt, um mit seinem Vater eine Versöhnung anzustreben. Dabei erfährt er die Wahrheit über dessen KZ-Vergangenheit in Auschwitz. Cheyenne’s Vater hatte Jahrzehnte damit verbracht, einen SS-Offizier namens Alois Lange zu suchen. Eine Lebensaufgabe, die der weltfremde Musiker nun beenden will.
Kritik: Vielfältig sind die Figuren, die Sean Penn bis anhin gespielt hat. Meistens Aussenseiter, die oftmals einen emotional komplexen Charakter aufweisen. Die Cheyenne-Rolle – sie erinnert stark an den The Cure-Sänger Robert Smith – ist wohl für manche Sean Penn-Kenner überraschend und erstmalig. Beinahe androgyn, mit quiekender Stimme wandelt die Figur durch eine etwas diffuse Story. Regisseur und Co-Autor Paolo Sorrentino scheint mehr vom Konzept denn von einer kongruenten Story fasziniert zu sein. Was an sich nichts Schlechtes wäre, wenn nicht endlos viele Themen wie Freundschaft, Ehe, der Fluch des Ruhms, Familie, Holocaust und Nationalsozialismus angeschnitten aber letztlich unaufgelöst zurückbleiben würden. Gleichzeitig bleibt auch Sean Penns eindrucksvolles Spiel allzusehr auf Distanz und lässt einen klaren Bezugspunkt missen. Als Zuschauer wartet man die ganze Zeit darauf, einen Blick hinter die Maske Cheyennes zu werfen. Wird er uns zu Filmende gewährt, so ist leider die Wirkung dieses dramaturgisch interessanten Konzepts bereits verpufft.
Kritik: Vielfältig sind die Figuren, die Sean Penn bis anhin gespielt hat. Meistens Aussenseiter, die oftmals einen emotional komplexen Charakter aufweisen. Die Cheyenne-Rolle – sie erinnert stark an den The Cure-Sänger Robert Smith – ist wohl für manche Sean Penn-Kenner überraschend und erstmalig. Beinahe androgyn, mit quiekender Stimme wandelt die Figur durch eine etwas diffuse Story. Regisseur und Co-Autor Paolo Sorrentino scheint mehr vom Konzept denn von einer kongruenten Story fasziniert zu sein. Was an sich nichts Schlechtes wäre, wenn nicht endlos viele Themen wie Freundschaft, Ehe, der Fluch des Ruhms, Familie, Holocaust und Nationalsozialismus angeschnitten aber letztlich unaufgelöst zurückbleiben würden. Gleichzeitig bleibt auch Sean Penns eindrucksvolles Spiel allzusehr auf Distanz und lässt einen klaren Bezugspunkt missen. Als Zuschauer wartet man die ganze Zeit darauf, einen Blick hinter die Maske Cheyennes zu werfen. Wird er uns zu Filmende gewährt, so ist leider die Wirkung dieses dramaturgisch interessanten Konzepts bereits verpufft.
Fazit: Fraglos gehört Sean Penn jetzt schon in die Liga der ganz grossen Filmschauspieler. Dennoch ist seine jüngste Arbeit eine unausgeglichene Mischung aus Persiflage, Empathie und Absurdität. Obwohl „This must be the place“ zeitweilen fasziniert, bleibt dieses Drama aber aufgrund einer fehlenden Struktur oder eines emotionalen Fadens auf der Strecke.
Serge Zehnder
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