Mikael Blomkvist (Michael Nyquist,"Tilsammans") ist Wirtschaftsjournalist für das Magazin ‚Millenium'. Als er wegen Rufschädigung verurteilt wird, will er sein Leben von Grund auf ändern. Bald darauf kontaktiert ihn jedoch der 82-jährige Henrik Vanger (Sven-Bertil Taube), ein einflussreiches Schwergewicht der schwedischen Industrie. Dieser bittet ihn, den unaufgeklärten ‚Mordfall' an seiner Nichte Harriet Vanger zu untersuchen, die während eines Familientreffens spurlos verschwunden ist. Im Verlauf seiner Recherchen trifft Mikael die junge, kompromisslose Computer-Hackerin Lisbeth Salander (Noomi Rapace), die ihm bei seiner Arbeit kräftig unter die Arme greift. Zusammen stossen sie auf ein Geheimnis, das viel erschreckender ist, als sie es sich je vorzustellen gewagt hätten ...
Die schwedische Ausgabe des verfilmten Buches "Millenium 1" trägt den Untertitel "Män som hatar kvinnor". Das heisst nichts anderes als "Männer, die Frauen hassen". Das erste Buch einer Trilogie (Nummer 2 und 3 werden auch ins Kino kommen) erreichte weltweit eine Millionenauflage. Titelstory dieses spannenden Thrillers: Kampf eines Recherchierjournalisten für sein Recht. Es ist aber auch die Geschichte einer Frau, die sich zu wehren weiss. Die Interpretin Noomi Rapace ("Daisy Diamond") als bizzarre Mischung aus Punkgirl und Intelligenzbestie ist aussergewöhnlich. Regisseur Niels Arden Oplev, Jahrgang 1961, realisierte mit "Drommen", 2006 und "To Verdener", 2008, zwei äusserst erfolgreiche, dänische Filme. Ebenfalls erfolgreich war er mit Serien für das schwedische Fernsehen beschäftigt. "Verblendung" inszenierte er nun auf einem Niveau, das auch international bestehen kann. Die über zweieinhalb Stunden weisen denn auch fast keine Hänger auf. Negativ: einige exzessiv brutal ausgespielte Szenen wären eigentlich unnötig gewesen.
Fazit: Eine gelungene Bestseller-Verfilmung, die sich auch international sehen lassen kann. Auf die Teile 2 und 3, "Verdammnis" und "Vergebung", mit den gleichen Darstellern aber mit einem anderen Regisseur (Daniel Alfredson), darf man im nächsten Jahr sehr gespannt sein.
Benny Furth |