Un Cuento Chino: Der wunderbare Schauspieler Ricardo Darin in einer köstlichen, märchenhaften Culture-Clash-Dramödie (Trailer und Filmkritik)

Inhalt: “Un Cuento Chino” spielt in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires. Witwer Roberto (Ricardo Darin) ist griesgrämig und etwa so verbohrt wie die Schrauben, die er in seinem kleinen Eisenladen verkauft. Ein Eigenbrötler, der sich niemandem nähert und der Niemanden an sich heran lässt. Auch nicht die sanfte Mari (Muriel Santa Ana), die heimlich in ihn verliebt ist. In seiner Freizeit frönt er einem eigenartigen Hobby. Er sammelt Zeitungen und durchsucht sie nach ungewöhnlichen Ereignissen. Eines Tages trifft er per Zufall einen jungen Chinesen, der verzweifelt seinen Onkel sucht. Er nimmt sich dieses bedauernswerten Kerls an. Obwohl dieser kein Spanisch und Roberto kein Chinesisch spricht, entsteht eine kuriose Freundschaft, die die raue Schale dieses Einzelgängers langsam aufbricht ...

Kritik: Und wieder kommt aus Argentinien eine sowohl berührende wie auch humorvolle, sehr menschliche Komödie. Ist schon der Beginn äusserst skurril (eine Kuh fällt in China vom Himmel), so ist der Rest der Handlung nicht ganz so überraschend, aber weiterhin sehr tragikomisch. Diese Anfangssequenz mündet nämlich in eine Geschichte, die sich so tatsächlich zugetragen haben soll. Sie hat das Leben eines Eigenbrötlers komplett umkrempelt und endet damit, dass aus ihm ein besserer Mensch geworden ist. Eine derart ‚kurlige‘ Story kann nur von einem wunderbaren Schauspieler getragen werden. Ricardo Darin ist die perfekte Besetzung. In nostalgische Melancholie eingebettet strahlt dieser Schmunzelfilm mitreissend von der Leinwand.

Fazit: Köstliche Culture-Clash-Dramödie, die vom argentinischen Superstar Ricardo Darin getragen wird. Er spielt den mürrischen Holzkopf, der sich zum Wohltäter verwandelt, wunderbar menschlich, humorvoll und glaubwürdig.

Inside: Spätestens seit dem Oscar-prämierten “El secreteo de sus ojos” ist der argentinische Superstar Ricardo Darin auch in Europa kein Unbekannter mehr. Mit “Un Cuento Chino” landete er in seinem Heimatland den weitaus erfolgreichsten Film seit Jahren. Prämiert wurde der Film am Internationalen Festival Rom als “bester Film”, den Publikumspreis bekam er am Festival Mannheim-Heidelberg. Weitere Preise: Den ‚Goya‘ für “Best Iberoamerican Film”, 14 Nominationen für den ‚Argentinean Academy Award‘. Übrigens: “Un Cuento Chino” heisst auf Deutsch übersetzt “Ein Schauermärchen”.

Benny Furth